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Autor: aherchi

Konstantin Voit – gut zu Fischen, nett zu Vögeln

11. März bis 10. April 2016

Der Maler und Konzeptkünstler Konstantin Silvester Voit ist 1964 in Mannheim geboren, studierte an der Hochschule für Bildende Kunst in Hamburg bei Sigmar Polke, gründete 1995 seine ‚Malfabrik’ und kehrte 2001 nach Mannheim zurück. Zeichenschablonen aller Art bilden die banale, so doch sehr inspirierende Grundlage jedes Bildes von Konstantin Voit. In unendlich vielen Variations- und Kombinationsmöglichkeiten entstehen daraus ästhetisch wie auch ikonographisch sehr reizvolle Farb- und Formkreationen. Neu ist eine Serie von Flaggen, die in Worms erstmals in einer Ausstellung gezeigt werden.

Kathleen Knauer: Barbados

Vernissage am Freitag, den 23. 10. 2015 um 18:30 Uhr

Begrüßung: Dr. Klaus-Michael Döll – Einführung: Dr. Dietmar Schuth

Ausstellungsdauer bis 22. November
Öffnungszeiten: Sa + So 15-18 Uhr

Mit der Malerin Kathleen Knauer (*1981) zeigt der Kunstverein Worms eine junge Künstlerin aus dem nahen Mannheim. Ihre Bilder erscheinen auf den ersten Bild abstrakt und leuchten in sinnlichen Farben und frei entfesselten Formen. Typisch sind große Farbspritzer, die an das action-painting der 60er Jahre erinnern. Sie wirken aber weniger aggressiv als damals und sind in ihrer ästhetischen Wirkung durchaus kalkuliert – soweit sich solche emotionalen und oft explosiven Gesten überhaupt kontrollieren lassen. Meist schweben sie über einem Farbraum, der an Landschaften erinnern kann, die oft durch Reiseeindrücke der Künstlerin initiiert sind. Zusammen entstehen so überraschend erzählfreudige Reisebilder und poetische Assoziationsräume. Erinnerungen an eine Reise auf die karibische Insel Barbados stehen im Mittelpunkt dieser Ausstellung, aber auch Bilder aus New York, Paris und anderen inspirierenden Orten dieser Welt.

Björn Schülke: Wunderkammer

Vernissage am Sonntag, den 13. September 2015 um 16 Uhr

Begrüßung: Dr. Klaus-Michael Döll – Einführung: Dr. Dietmar Schuth

Ausstellungsdauer bis 11. Oktober – Öffnungszeiten: Sa + So 15-18 Uhr

Mit dem Kölner Künstler Björn Schülke (*1967) zeigt der Kunstverein Worms einen jüngeren Vertreter der Kinetischen Kunst. Seine Objekte sind absurde Maschinen, die an vergleichbare Objekte eines Jean Tinguely erinnern, so doch viel futuristischer erscheinen und mit Materialien des High-Tech-Zeitalters gebaut sind. Sie sind gleichermaßen technisch wie ästhetisch reizvoll und evozieren gerne sehr verwirrende Gefühle. Eine seiner täuschend echten Überwachungsdrohnen (siehe Titelbild) war bereits 2012 im ‚Wormser‘ zu sehen. Die bisher größte Arbeit „Space Observer“ schuf er für den San José International Airport, USA. In Worms werden vor allem frühe Arbeiten gezeigt, die die Entwicklung seiner gleichermaßen ernsten wie spielerischen Kunst anschaulich machen.

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www.schuelke.org

 

Florian Süssmayr

Florian Süssmayr zeigt: Beirut, Jonestown, Beverly Hills u.a.

Vernissage am 19. Juli 2015 um 16 Uhr im Kunstverein Worms – Renzstr. 7-9

Begrüßung: Dr. Dietmar Schuth – Einführung: Albert Ostermaier

Öffnungszeiten: Mi 18-20, Fr-So 15-18 Uhr

Laufzeit bis 16. 8. 2015. Eintritt frei!

Der Kunstverein Worms freut sich über eine neue Kooperation mit den Nibelungen-Festspielen. 2015 ist der Autor Albert Ostermaier auch für das Beiprogramm verantwortlich und hat den Münchner Künstler Florian Süssmayr zu einer Ausstellung im Kunstverein eingeladen. Dieser hat sich vom Titel der aktuellen Festspielinszenierung inspirieren lassen und zeigt in seinen gemalten Bildern und Fotoprints die „Gemetzel“ unserer Zeit. Dazu gehören das durch einen endlosen Bürgerkrieg zerrüttete Beirut im Libanon, das durch den Massensuizid einer amerikanischen Sekte 1978 bekannt gewordene Jonestown in Guyana und Beverly Hills in Californien, wo 1969 Sharon Tate durch die Satanisten-Sekte des Charles Manson ermordet wurde.

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Lisa Huber: Schnitte

10. Mai bis 7. Juni 2015

Lisa Huber wurde 1959 in Kärnten geboren und studierte an der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien und an der Kunsthochschule Berlin. Sie pendelt heute zwischen ihrer ländlichen Heimat und der Großstadt Berlin. Aus dem vielfältigen Werk der Künstlerin zeigt der Kunstverein eine Serie grandioser Holzschnitte auf Papier. Die Motive sind oft animalisch und setzten unsere Reihe zum Thema Tier fort, wobei vor allem Raubtiere in exotischen Farben und ornamentalen Formen dominieren. Hinzu kommen Bilder zum Thema Tanz, Jazz u.a.m.

Tanz Marina Koraiman

Julius Grünewald

Das Feld, das hört

Vernissage am 29. März 2015 um 16 Uhr
im Kunstverein Worms Renzstraße 7-9

Begrüßung Dr. Klaus-Michael Döll
Einführung Dr. Dietmar Schuth
Ausstellungsdauer bis 26. April
Öffnungszeiten: Sa + So 15-18 Uhr

Der 1965 in Worms geborene Julius Grünewald ist sicherlich einer der interessantesten Maler in Rheinland-Pfalz. Nach seinem Studium an der Akademie in Karlsruhe und vielen Jahren in Berlin, lebt er jetzt wieder häufiger in seiner Heimat Osthofen. Die Bildwelt der eigenen Kindheit war immer wieder Thema seiner Malerei wie das Interieur seines Elternhauses. Ein anderes Thema war die Jagd, die er früher selbst miterlebt hat. In den 1990er Jahren entstand so eine Reihe von Wildschweinen. Aktuell ist eine Serie von Feldhasen, die Grünewald in virtuoser Malerei und einem erdigen Kolorit zu porträtieren versteht.

Ein Katalog erscheint nach der Ausstellung.

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Junge Kunst zu Gast im Kunstverein

Abschlussausstellung der Abiturienten des Landeskunstgymnasiums Alzey

Vom 29.01. bis zum 08.02.2015

Unter dem Motto „Bild(-ungs)lücke – Eine Art Ausstellung“ zeigen die Schüler/innen ihre Arbeiten aus den letzten drei Jahren. Neben den klassischen Gattungen der Bildenden Kunst, wie Grafik und Malerei, werden auch Fotografien, Filme und Videoinstallationen zu sehen sein.

 

ornamental structures

7. 9. – 5.10.2014 – Kuratorin der Ausstellung Dr. Lida von Mengden –

Infotext:

Etwa seit der Jahrtausendwende ist in der bildenden Kunst, im Design und in der Architektur der westlichen Industrieländer eine erneute Hinwendung zum Ornament festzustellen. Das erscheint überraschend, war doch das 20. Jahrhundert in diesen Ländern von einer weitgehenden Ornamentlosigkeit geprägt. Stattdessen kam es u.a. ausgelöst durch das Bauhaus und sein künstlerisches Programm  zu einer Neuorientierung mit der Entwicklung von abstrakter und konkreter Kunst.

In der gegenwärtigen Aneignung  bzw. im Rückgriff auf ornamentale Strukturen zeichnet sich ein neuer Umgang mit dem Ornament ab: die strenge Ordnung traditioneller Ornamentik wird heute vielfach gebrochen, Ornamentformen kritisch oder ironisch eingesetzt. Die Verwendung von Ornamenten folgt heute somit stilistischen Prinzipien des 20. Jahrhunderts, u.a. dem Zitat, der Collage, der Dekonstruktion, dem Cross-Over. In einigen Positionen lässt sich der Einfluss außereuropäischer Kulturen erkennen, deren ornamentale Traditionen noch lebendig sind, in anderen zeigt sich der Einfluss heutiger Medientechnologie, die in seriellen Strukturen, u.ä.  und Software-Programmen eine neue Ornamentik entwickelt.

Ornamentale Strukturen sind Ordnungssysteme, die auch in der Vergangenheit keineswegs ausschließlich der Dekoration dienten. Vielmehr zeichnen sie sich durch Ambivalenz aus:  hinter der verführerisch dekorativen Oberfläche verbirgt sich eine rigide Ordnung, die alles ihrem Takt unterwirft und in ihren Bann zieht. So versteht man, warum sich das Ornament zugleich zur Repräsentation und als Machtinstrument eignet: in der Flächenorganisation des Ornaments und seiner Dynamik steckt sowohl ein tänzerischer Rhythmus als auch der Marschschritt der Soldaten.

Das Dekorative und die scheinbare Harmlosigkeit des Ornaments können als Camouflage für völlig anderslautende Botschaften dienen – gestern wie heute. Die in der Ausstellung vertretenen KünstlerInnen setzen daher ornamentale Strukturen gezielt als Ausdrucksmittel ein.  „ornamental structures“ stellt mit 12 internationalen Positionen aus den Bereichen Skulptur, Zeichnung, Scherenschnitt, Installation, Computeranimation und  Video eine Auswahl  aktueller Ornament-Konzepte vor:

Margret Eicher/D – Parastou Forouhar /D/IR – Gabriele Basch /D – Sakir Gökcebag /TR –  Alke Reeh /D –  Karsten Trappe /D – Mary Bauermeister /DStoll&Wachall /D/FR –  Dieter Balzer /D – Diet Sayler /D/RO – Marten Georg Schmid/D) – Casey Reas /USA.

Die Ausstellung wurde bereits in der Stadtgalerie Saarbrücken (2011), dem Kunstverein Pforzheim (2012), der Stadtgalerie und den Flottmannhallen Herne/Bochum (2013) gezeigt und für den Kunstverein Worms neu arrangiert.

Hauptförderer:  Kultursommer Rheinland-Pfalz 2014  „Mit allen Sinnen“

Sponsoren: Ritter Sport – Kobil Systems – Sparkasse Worms-Alzey-Ried –  EWR

Birgitta + Stephan Martin

LICHTSPUREN 2014 –
Performance – Installation – Zeichnung
14. Juni bis 6. Juli

Lichtspuren 2014 heißt die zur Kulturnacht eröffnete Ausstellung mit der in Worms geborenen und heute in Hannover lebenden Künstlerin Birgitta Martin. Dabei präsentiert sich der Kunstverein ganz im Dunkeln, erleuchtet lediglich von Schwarzlichtlampen, Video- bzw. Rauminstallationen und einer interaktiven Projektion des Bruders Stephan Martin. Dazu kommt eine Performance der Künstlerin mit Leuchtfarben im Dunkeln: Eine getanzte Zeichnung im Raum zur improvisierten Livemusik von Monika Herrmann am Cello.

SUSANNE NEISS

MISSING – 26. Oktober bis 23. November –

Auf Anregung des Förderkreises deutsch-amerikanischer Freundschaft Worms-Mobile und des Kunstvereins Worms wurde ein Reisestipendium von der Stadt Worms gestiftet. Die in Worms aufgewachsene und heute in Mannheim lebende Fotografin Susanne Neiss war im Sommer in Mobile (Alabama) und wird nun im Kunstverein einige künstlerischen Ergebnisse dieser Reise präsentieren. Dazu kommen aktuelle und ältere Arbeiten,die in der Bretagne und anderswo entstanden sind und die poetische Wahrnehmung der Künstlerin zwischen Realität und Abstraktion vorstellen werden.

 

Katalogtexte:

Missing

Die US-amerikanische Partnerstadt der Stadt Worms ist Mobile in Alabama, 1702 von Franzosen gegründet. Kaum ein Wormser hatte je die Möglichkeit, die Stadt am Golf von Mexiko kennen zu lernen. Umso schöner ist die Initiative von Richard Claus, dem Sprecher des Freundeskreises deutsch-amerikanischer Freundschaft Worms-Mobile, Künstler beider Städte miteinander bekannt zu machen und einen Austausch anzuregen. Vor drei Jahren wurde der Kunstverein Worms angesprochen und konnte mit Susanne Neiss eine in Worms aufgewachsene Künstlerin empfehlen, die sich auf das Abenteuer einlassen wollte, die erste zu sein.

Die Stadt Worms, namentlich ihr Kulturkoordinator Volker Gallé, waren von diesem Projekt ebenfalls sehr angetan und spendierten der Künstlerin den Flug. Susanne Neiss war also 2013 in Mobile, hat dort viele Kunstfreunde kennen gelernt, KünstlerInnen wie auch KunsthistorikerInnen, insbesondere an der University of South Alabama , wo sie Vorträge und Workshops hielt und eine Ausstellung ihrer Fotografien im ‘Departement of Art’ der Universität präsentieren konnte. Ein Jahr später zeigt nun der Kunstverein Worms einen Teil dieser Ausstellung, die Serie “Ysland” wie auch eine kleine Serie von Fotografien, die in den USA entstanden sind, mit dem Titel “Missing”.

Missing bedeutet “fehlen”, “vermissen”, “verschwunden” – als Adjektiv wie auch als Substantiv. Namensgeber ist eine Fotografie von Susanne Neiss, die eine Fehlstelle an einer Wand zeigt, an der einmal ein Bild hing, ein Schatten also, eine Spur. Diese Blicke auf marginale Motive am Rande der Realität sind sehr typisch für die in Mannheim lebende Künstlerin. So hat sie natürlich auch keine Sight-seeing-Fotos aus den USA mitgebracht. Lediglich ein Park mit subtropischer Vegetation und wundersamen Lichtstimmungen hat sie als Erinnerungsbilder geschossen. Vielmehr liebt sie die poetischen Streiflichter, die lyrischen Wahrnehmungen im Vorbeigehen, die keine Oberflächen ablichten wollen, sondern eher innere als äußere Bilder darstellen. So schreibt Susanne Neiss: “Es geht mir um Gefühle, die man verdrängt hat, die aber im Verborgenen ihre Macht entfalten. Wo sind Gefühle und Erinnerungsbilder, wenn wir sie verdrängen? Können Gefühle und Bilder, die einmal zusammen gehört haben, auseinander fallen? Können Gefühle an Stellen auftauchen, wo sie ‘nicht hingehören’?”

Susanne Neiss bereist die Welt, zeigt uns in diesem Katalog auch Bilder aus der Bretagne und solche aus den USA, die aber letztlich überall entstanden sein könnten. Denn die Künstlerin macht introspektive Bilder, in denen sie über all zu Hause ist. Dazu gehören auch Fotos, die nichts erzählen, keine erkennbaren Motive abbilden, sondern gegenstandslos erscheinen und höchstens als Lichtreflexe zu identifizieren sind. Hier wird das Emotionale besonders deutlich, weil Gefühle meistens undeutlich sind, und sich kaum in Worte fassen lassen. Gefühle artikulieren sich ästhetisch als freie Farb- und Formkreationen, sind malerische Motive, die man an fremden Orten entdecken kann, und doch schon lange in sich selbst herumgetragen hat.

Dr. Dietmar Schuth

 

ysland

Der Name “ysland” ist ein Wortspiel aus “Island” und “Ys”, der Sage von einer untergegangenen Stadt in der Bretagne. Eine Insel kann sowohl für positiven Schutz stehen als auch für eine ungute Isolation. Hier blickt man zunächst auf etwas, das wie ein zerschossenes Fort aussieht, man weiß nicht aus welcher vergangenen Zeit das Gemäuer stammt, aufgenommen ist das Bild im militärischen Sperrgebiet, in der Bucht liegen französische Atom-U-Boote.

Man kann sich vorstellen, über die Brücke auf die Insel zu gelangen, auf der einem merkwürdige Dinge begegnen können: ein versteinerter Schuh, ein Autowrack. Gab es hier einen Unfall? Die nächsten beiden Bilder erscheinen wie ein Abtauchen in Gefühle, man stößt auf eine eigenartige Form, eine Puppe in einem Luftballon, und eine Vogelscheuche mit zwei Köpfen. Irgendetwas scheint hier mit der Abgrenzung durcheinander geraten zu sein.

Die Farbflächen auf schwarzem Hintergrund sind Aufnahmen fluoreszierender Steine unter Schwarzlicht, bei dem sich Strukturen zeigen, die unter normalen Licht verborgen bleiben. Die Steine vom Anfang sind nun in Farbe verwandelt. Das Bild des Kinderschwimmrings danach ist wie ein rettender Wirbel, der vielleicht etwas Neues ermöglicht, die gelbe Form danach, die Aufnahme eines Loches in einem Bauzaun lässt an einen aufsteigenden Vogel denken, was das Gefühl der Leichtigkeit und des Schwungs verstärkt.

Susanne Neiss