Wo ist Gott?
Christliche Ikonografie in der zeitgenössischen Kunst
Wo ist Gott?
Christliche Ikonografie in der zeitgenössischen Kunst
Eine Ausstellung der Nibelungen-Festspiele Worms 2021 und des Kunstvereins Worms
Vernissage 25.06.21, 18.30 Uhr
Laufzeit 26.06.-25.07.21
Öffnungszeiten Sa-So, 15-18 Uhr
Führung mit Lena Berkler M.A. am Sonntag, 27.06.21 um 11 Uhr
(Anmeldung unter info@kunstverein-worms.de erforderlich)
Kunst & Religion –
ein Gespräch mit Dr. Ulrich Oelschläger, Präsens der Synode der EKHN
am Donnerstag, 8. Juli um 19.30 Uhr
(Anmeldung unter info@kunstverein-worms.de erforderlich
Als Martin Luther 1517 seine berühmten Thesen in den Umlauf brachte und dafür an den Pranger gestellt wurde, hinterfragter er eine kirchliche Praxis in der Glaubensgemeinschaft. Auch Künstler nutzen das Bildmedium seit jeher für kritische Hinterfragungen. In der christianisierten Welt wurde das christliche Sujet für die Kunst geltend. Die christliche Bildsprache bezog sich auf Geschichten der Bibel und sonstige Heiligengeschichten und diente vor allem dazu, diese in einer Gesellschaft zu vermitteln, die nicht Lesen und Schreiben konnte. Mit der Trennung von Kirche und Staat im Zuge der Säkularisierung wandelten sich auch das Kunstgeschehen und mit ihm die Motive der Kunst. Ein Künstler war nicht mehr abhängig vom kirchlichen oder adeligen Auftraggeber – er etablierte sich als selbstständiger Kunstmaler im aufsteigenden Bildungsbürgertum.
Das Christentum ist bis heute tief in unsere Werte- und Gesellschaftsvorstellung verankert. Wie aber präsentiert sich aktuell christliche Bildsprache in der Kunst? Die Ausstellung zeigt, inwieweit christliche Motive für die zeitgenössischen Künstler*innen überhaupt noch relevant sind. Darunter sind Positionen, die sich in kunsthistorischer Tradition ganz konkret auf biblische Geschichten beziehen, andere Arbeiten sind kritische Reflexionen, wandelnde Auffassungen und hintergründige Zusammenhänge. Zu sehen sind Gemälde, Papierarbeiten, Skulpturen, Fotografien und Videoarbeiten.
Banksy, Assia Benhassine, BUJA, Thomas Behling, Simon Czapla, Monika-Maria Dotzer, Desirée Eppele, Bruno Feger, Tobias Fröhner, Fabian Gatermann, Thomas Hegewald-Haack, Aljoscha Heims, Ruth Hutter, Maurice Jelinski, Christopher Koch, Sue Mandewirth, Daniel Niemann, Slava Ostap, Rainer Probst, Blek le Rat, Lynn Schwabe, Rob Sneyder, Sibylle Springer, Susanna Weber, Andreas Welzenbach, Ben Willikens
Der Kunstverein Worms Dank den Nibelungen-Festspielen Worms für seine Unterstützung.
Grußwort
Der Büchnerpreisträger Lukas Bärfuss hat für die Nibelungen-Festspiele ein Stück über Martin Luther geschrieben. Es ist ein Stück über eine Zeit des Umbruchs, als die Thesen Luthers die Glaubenswelt ebenso veränderten wie die politische und gesellschaftliche Ordnung – was bis heute nachwirkt.
Einen Diskurs anzustoßen und über Herausforderungen der Menschheit nachzudenken, ist gerade in den momentanen Zeiten notwendig.
„Wo ist Gott?“ fragt die Ausstellung im Kunstverein Worms und spricht damit eine wichtige Thematik an. Es geht um die Frage, in welcher Form die zeitgenössische Kunst christliche Motive aufgreift und sie in einer heutigen Bildsprache wirken lässt.
Es tut gut und ist ein positives Zeichen, gerade in den heutigen Zeiten, unsere langjährige und erfolgreiche Kooperation mit dem Kunstverein fortführen zu können. Wir bedanken uns ganz herzlich bei der Künstlerischen Leiterin Lena Berkler für die schöne Zusammenarbeit.
Petra Simon
Künstlerische und technische Betriebsdirektorin
Nibelungen-Festspiele Worms